„Stille Nacht, heilige Nacht“ heißt es in einem der berühmtesten Weihnachtslieder gleich zu Beginn. Zahlreiche Weihnachtsmärkte in Deutschland haben die ersten beiden Wörter aus Protest gegen die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) zu ihrem Motto gemacht und die Musik am „Tag der Stille“ komplett abgeschaltet. Und es kann sein, dass Sie sich weitere entsprechende Termine in Ihrem Kalender online erstellen müssen.
Termine Kalender online erstellen: Weihnachtsmärkte ohne Musik?
Der Konflikt ist schließlich längst noch nicht beigelegt. Die Märkte drückten durch die fehlende Musik ihr Missfallen gegen die aus ihrer Sicht deutlich zu hohen Gebühren aus, die sie zahlen müssten. Die GEMA sieht dies komplett anders: Schuld seien die Märkte, die teilweise falsche Angaben gemacht hätten. Wie es weitergeht, ist daher komplett offen. Die Märkte widersprechen ihrerseits, dass es sich nur um regionale Probleme handele. Vielmehr hätten alle Weihnachtsmärkte in Deutschland mit den gestiegenen Kosten zu kämpfen.
Viele Menschen betrachten allerdings die jährlichen Besuche auf dem Weihnachtsmarkt als Pflichttermine, die sie in ihrem Kalender online hinterlegen, um sie nicht zu vergessen. Die Musik ist dabei ohne jede Frage einer der Gründe, weshalb die Atmosphäre so anziehend wirkt. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich die Märkte in Städten wie Hannover oder Leipzig die Entscheidung nicht leicht gemacht haben, die Musik abzuschalten.
So begründen die Weihnachtsmärkte ihren Protest – und so hält die GEMA dagegen
Leipzigs Marktsamtsleiter Dr. Walter Ebert führt dies ebenfalls in der Begründung aus, weshalb die Musik verstummt sei. Die GEMA berechne allerdings in diesem Jahr die Gebühren auf einer neuen Grundlage. Es gehe nicht mehr um die Flächen, die tatsächlich beschallt werden, sondern um die Gesamtgröße der Märkte. Dies habe zu stark gestiegenen Kosten geführt. Diese Regelungen gelten nicht nur für Weihnachtsmärkte, sondern auch für:
– Bürgerfeste
– Volksfeste
– öffentliche Feierlichkeiten
– sonstige öffentliche Veranstaltungen
Kommunen könnten öffentliche Veranstaltungen mit Live-Musik deshalb nicht mehr bezahlen, beharrt Ebert. Besucher müssten sich deshalb noch häufiger Termine in ihrem Kalender online erstellen, wann es keine Musik gibt. Die GEMA widerspricht: Einige umsatzstarke Märkte hätten „deutlich zu kleine Flächen gemeldet“. Insgesamt seien die Gebühren nicht höher geworden. Überdies sei auch das Berechnungssystem nicht geändert worden.
So sieht der Plan für den Rest der Weihnachtszeit aus
Tatsächlich hat die GEMA nicht Unrecht. Das Berechnungssystem besteht in dieser Form seit 2011. Erst seit 2022 kontrolliert die GEMA allerdings die Korrektheit der Angaben der Märkte. Und dabei ist es zu einigen Auffälligkeiten gekommen. Die Musikrechte-Verwalter drücken es diplomatisch aus: Märkte seien in der Zwischenzeit gewachsen. Auch seien die Öffnungszeiten länger. Dies führe zu höheren Gebühren. Von den durchschnittlich 18 Euro, die jeder Besucher auf dem Weihnachtsmarkt ausgebe, flössen nur 2,5 Cent an die GEMA für die Musik.
Der Deutsche Städtetag hat sich nun eingeschaltet und möchte vermitteln. Seine Vertreter teilten mit, dass erwartet wird, dass die GEMA auf viele Märkte wegen der deutlich höheren Rechnungen zugehen wird. Falls es nicht dazu kommt ostseeurlaub, könnte die Musik noch einmal abgeschaltet wird. Dies soll aber frühzeitig kommuniziert werden, damit sich die Besucher den entsprechenden Termin frühzeitig im Kalender online hinterlegen können.