Immobilien gehören zu den ältesten Anlagegütern überhaupt – und trotzdem wandelt sich die Branche fortlaufend. Einerseits was Wohn- und Komfortstandards der Bauten selbst betrifft, ebenso aber finden Immobilienmakler und Eigentümer fortlaufend neue Wege, um Miet- und Kaufinteressenten Besichtigungen zu ermöglichen. Die müssen heute nicht einmal mehr zwangsläufig an oder in der Immobilie direkt stattfinden.
Herausfordernde Zeiten fordern kluge Lösungen – und die setzen sich immer stärker durch
Speziell die Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns und Kontaktbeschränkungen hat den Immobilienmarkt nachhaltig verändert – so stark, wie nur wenige andere Branchen. Für Immobilienmakler und Eigentümer war die Zeit herausfordernd: Denn wie werden Immobilien verkauft, wenn sie aufgrund von Lockdowns oder Kontaktbeschränkungen kaum oder nur einzeln besichtigt werden können? Diese Frage, gepaart mit dem konsequenten digitalen Fortschritt, zwang die Immobilienbranche zu neuen Lösungen.
Wer heute Immobilien Landau oder in anderen Regionen besichtigen möchte, kann und sollte das natürlich weiterhin vor Ort – aber es ist vielmals kein Muss mehr. Das gilt vor allem für einen „ersten Einblick“. Selbst die aussagekräftigsten Exposés und Fotografien können nicht zwangsläufig einen so authentischen Eindruck vermitteln, dass der direkt auf Käufer- oder Mieterseite für eine finale Entscheidung taugt. Man möchte eben doch einen Blick in die Immobilie werfen – und genau für diesen zweiten Blick gibt es auf dem heutigen Immobilienmarkt viele praktische Instrumente. Eine finale Besichtigung vor Ort kann später immer noch vereinbart werden, vor allem natürlich beim Kauf, wo es um viel Geld geht.
Bis dahin reduzieren die neuen digitalen Möglichkeiten vor allem den für Eigentümer und Makler oftmals leidigen „Besichtigungstourismus“ und agieren als effektiver Filter: Interessenten, die nur etwas Interesse haben, können bei digitalen Besichtigungen für sich selbst feststellen, ob ein Besuch vor Ort wirklich lohnt. So werden Besichtigungstermine an der Immobilie effizienter, für alle Parteien erhöht sich die zu erwartende Abschlussquote. Welche digitalen Besichtigungsmöglichkeiten an der Speerspitze dieser Entwicklung stehen, erfahren Sie nachfolgend.
Virtuelle Rundgänge – am heimischen Rechner oder sogar unter Einsatz von Virtual Reality Brillen
Beide Varianten sind sich ähnlich und werden heute schon genutzt. Bei virtuellen Rundgängen erstellt der Makler (oder ein beauftragter Fotograf) eine ganze Reihe von Bildern, anschließend können sich Interessenten Schritt für Schritt durch die Immobilie klicken – so als würden sie durch die einzelnen Räume laufen. Das gezeigte Bild aktualisiert sich dann fortlaufend durch neue Fotos, ähnlich wie es beispielsweise bei Google Maps der Fall ist. Eine noch fortschrittlichere und „flüssigere“ Variante ist die Kombination mit Virtual-Reality-Headsets. Die vermitteln ein noch aussagekräftigeres und authentischeres Bild der Immobilie, da sie den Interessenten quasi direkt in die Räume hineinsetzen. Das klappt aber natürlich nur dann, wenn potenzielle Käufer und Mieter ein Virtual Reality Headset haben – was aktuell eher die Ausnahme sein dürfte.
Ideal ist diese Form der Besichtigung für alle, deren Interesse vom Exposé schon geweckt wurde. Die virtuelle Tour durch die Räumlichkeiten ist dann quasi die erste, rein digitale Besichtigung. Besteht immer noch ein großes Interesse, lässt sich mit dem Makler dann typischerweise ein Termin vor Ort vereinbaren. Eine gute Lösung auch für an Immobilien interessierte Paare, die sich so in Ruhe von zuhause aus über die Immobilie austauschen können, ohne das vor dem Makler machen zu müssen.
Für Aufnahmen aus der Vogelperspektive, des Grundstücks oder der Fassade sowie Nachbarschaft werden indes schon heute sehr oft mit Kameras ausgestattete Drohnen genutzt.
Besichtigungen über Videostreams – mit Makler oder Robotern
Bei dieser Variante ist der Makler in der Immobilie, die Interessenten aber nicht. Er führt diese stattdessen per Video-Livestream durch die Räume. Das hat den Vorteil, dass Interessenten dem Makler währenddessen Fragen stellen oder ihn bitten können, einem Raum oder Teil der Immobilie besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Makler könnten so außerdem mehrere Besichtigungstermine bündeln, indem anschließend auch mehrere Interessenten den Link zu dem Video-Telefonat beziehungsweise Video-Livestream erhalten.
Eine noch „autonomere“ Variante davon ist die Besichtigung über in der Immobilie befindliche Roboter. Diese sind nicht weitverbreitet und eine Ausnahme bisher, könnten in der Zukunft aber eine größere Rolle spielen. Die Roboter besitzen eine oder mehrere integrierte Kamera(s) und bewegen sich normalerweise auf Rollen fort. Das kann man sich so vorstellen, wie die Roboter, die heute schon durch einige Supermärkte rollen. Interessenten haben die Möglichkeit, den Roboter zu steuern und ihn so durch die Räume fahren zu lassen, während seine Kamera das Bild auf den heimischen Rechner überträgt. Für Makler ist der Vorteil hierbei, dass sie bei der Besichtigung nicht anwesend sein müssen und ihre Zeit folglich anderweitig nutzen können.
Schlüssel- und maklerlose Besichtigungen vor Ort
Auch diese sind selten, werden aber vor allem im angelsächsischen Raum sporadisch genutzt. Die Immobilie hat dafür Smart Türschlösser, die Interessenten erhalten einen einzigartigen Code, der ihnen für den Zeitraum Zutritt verschafft. Der Makler ist dabei nicht anwesend. Darin besteht auch das Risiko, denn so fehlt ein „Aufpasser“ vor Ort, während Interessenten anwesend sind.
Immobilienbesichtigungen werden digitaler – und damit zielgerichteter
Massenbesichtigungen und Besichtigungstourismus sind in einem verknappten Wohnungsmarkt, wie dem Deutschlands, ein großes Problem – für alle Parteien. Virtuelle beziehungsweise digitale Lösungen können Entlastung schaffen, bei Eigentümern und Makler ebenso wie bei Interessenten, die von der Flexibilität der digitalen Besichtigungen profitieren.